Die Phase des Gruppenabenteuers

Die Phase des Gruppen-
abenteuers

Phase 2

In dieser Phase dreht sich alles darum zu lernen, Teil der Gemeinschaft zu sein – in diesem Zusammenhang im Freundeskreis. Von nun an werden Freunde den vorrangigen Einfluss auf das Kind haben. Deshalb sollten Eltern die Fähigkeit erlernen, vorsichtig und doch klug den Freundeskreis des Kindes zu beeinflussen, so dass in diesem gute Werte gelten und er die guten Werte, die das Kind schon mitbringt, bestätigt.

Nach Dr. Etienne van der Walt, begibt das Kind sich jetzt auf Entdeckungsreise und baut die kreativen Problemlösungsbereiche des Gehirns auf. Das Bedürfnis wächst, zu dieser Welt da draußen, außerhalb der Sicherheit der Familie, gehören zu wollen. Dieses Bedürfnis ist wesentlicher Antreiber für den Aufbau eines eigenen Freundeskreises. Aus diesem bezieht das Kind in dieser Phase entscheidende Impulse für die eigene Identität. Neurotransmitter wie Dopamin (als Belohnung für das Erreichen neuer Ziele), Acetylcholin (z.B. um auf die Gefahr vom Freundeskreis ausgeschlossen zu werden zu reagieren) und Serotonin (für das Glücksgefühl bei herausfordernden Erkundungen) werden ausgeschüttet.

Auch in dieser Phase ist jedes Jahr absolut wichtig. Das Kind wird dabei die grundlegenden Kompetenzen des Sozialverhaltens erlernen, die für eine gute Ehe wichtig sind und um später ein guter Bürger, Arbeitnehmer/Unternehmer und Teil der Gesellschaft zu sein. Es ist die große Zeit des Ausprobierens und Austestens von Fähigkeiten im Umfeld eines festen Teams. Und auch die der herausfordernden Wagnisse zusammen mit anderen. Hier wird die Dynamik einer Gruppe erprobt, die als Subkultur in einer größeren, sie umgebenden Gesellschaft, funktioniert.

12. Jahr

Herauszufinden, wo sie hingehören, ist das wesentlichste Bestreben von Teenagern im ersten Jahr der Phase des Gruppenabenteuers. Ein komplexes Zusammenspiel von psychosozialen Gruppendynamiken ziehen oder drücken sie ins Zentrum oder an den Rand des „Mainstreams“. Die Teenager spüren das und reagieren entweder proaktiv oder reaktiv und bewegen sich auf diese Dynamiken zu oder von ihnen weg. Dabei ist es sehr hilfreich, wenn die Eltern mit dem Kind diskutieren, wie es sich selbst in der Gruppenstruktur der Schulklasse oder in einer anderen Jugendgruppe positioniert sieht. Die Eltern sollten dem Kind helfen zu entdecken, wie es für andere ein besserer Freund sein kann und wie es einen wachsenden positiven Einfluss auf andere in der Gruppe ausüben kann.

13. Jahr

Dies ist das erste Jahr des Eintritts ins Erwachsenenalter. Es ist jetzt für das Kind wichtig, von seinen Eltern bewusst in diese neue Lebensphase entlassen zu werden. Wenn das Kind 13 Jahre alt wird, ist es wichtig, dass es von seinen Eltern auf irgendeine Weise folgende Botschaften erhält:

„Da Du nun einen Vorgeschmack auf Deine nächste Lebensphase bekommen hast, möchten wir Dich in dieses neue fantastische Abenteuer entlassen. Du bist jetzt nicht mehr nur ein Kind, Du bist dabei, Dich zu einem Erwachsenen zu entwickeln. Wir werden Dich nicht mehr wie ein Kind behandeln, sondern mehr mit Dir besprechen, und Dir erlauben, die meisten Deiner Entscheidungen selbst zu treffen. Und zwar weil wir möchten, dass Du einsiehst, dass gute Entscheidungen zum Erfolg führen. Du wirst viel über Teams, Vertrauen, Rollen und Freundschaft lernen. Und Du wirst sehen, wie die Prinzipien und Werte, die Du zuhause gelernt hast, den Herausforderungen standhalten. Du wirst sehen, dass diejenigen, die anerkennen, dass Leitplanken gut sind, bestimmte Resultate erzielen und andere, die diese Leitplanken ignorieren, andere Folgen ernten.“

14. – 18. Jahr

In dieser Phase, und besonders an deren Ende, wird der Teenager eine rasante Entwicklung seiner emotionalen Intelligenz erleben. Diese Fähigkeit bestimmt mehr als jede andere Fähigkeit den Erfolg im Leben. Das emotionale Kontrollzentrum des Gehirns, die Amygdala, entwickelt sich optimal zwischen dem 16. und 18. Lebensjahr, wenn das Kind korrekt angeleitet wird. Dieser Zeitraum ist die Phase in der man am besten Leiterfähigkeiten entwickelt. Sie ist für Kinder dieses Alters eine Gelegenheit, jüngeren Teenagern Trends vorzugeben und legt gleichzeitig das Fundament für den Eintritt in die nächste Phase.

Cassie Carstens

Cassie Carstens ist der Gründer der internationalen Bewegung "The world needs a father" und lehrt weltweit zum Thema Vaterschaft.